HRO-Award für Hochzuverlässigkeit in Medizin und Pflege verliehen

Ecclesia Gruppe und Gesundheitsstadt Berlin zeichnen Gesundheitsprojekte mit Vorbildfunktion aus

Eine sichere Patientenversorgung lebt von exzellenter und zuverlässiger Routine. Eine Routine, die ohne professionelle Teams und deren täglichen Einsatz für die Patientensicherheit nicht denkbar wäre. Die Ecclesia Gruppe und der Gesundheitsstadt Berlin e. V. haben in Berlin erstmals einige dieser Teams mit einem HRO-Award ausgezeichnet.

D er Preis für High Reliability Organizations (HRO) ging an die BG Klinikum Bergmannstrost Halle gGmbH (Saale), die Krankenhaus der Elisabethinen GmbH in Graz (Österreich) und die Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH aus Heide. Die ausgezeichneten Teams sind in der direkten Versorgung von Patientinnen und Patienten tätig. Sie arbeiten stets höchst zuverlässig, trainieren kontinuierlich und optimieren Abläufe bis ins Detail.


Die Preisträger und ihre Erfolgsrezepte

„Höchstmögliche Patientensicherheit ist bei den Elisabethinen in Graz als klares Unternehmensziel definiert und somit auch allen Mitarbeitenden als Ziel bewusst. Den Fokus auf Hochzuverlässigkeit haben wir bereits vor mehreren Jahren in der Patientensicherheitsstrategie unseres Krankenhauses verankert“, erklärt Dr. Michael Weldi, Leiter der Stabsstelle Patientensicherheitsmanagement und Organisationsentwicklung im Krankenhaus der Elisabethinen. Er freue sich über die Möglichkeit, „diese Taten mit dem Preis nach innen und nach außen sichtbar werden zu lassen“, so Dr. Weldi weiter. Den Award erhielt sein Haus für die Organisation pulmologischer Eingriffe als HRO-Versorgungsprozesse.  


Qualität, Zuverlässigkeit und Effizienz – bei den Elisabethinen sind diese Merkmale integraler Bestandteil unserer Identität.“
„Höchstmögliche Patientensicherheit ist als klares Unternehmensziel zu definieren.“
Dr. Michael Weldi

Auch für Thomas Krautz, den stellvertretenden Ärztlichen Leiter im Rettungsdienst der RKiSH, steht die Patientensicherheit an erster Stelle: „Patientensicherheit hat in der RKiSH einen zentralen Stellenwert. Bei der Umsetzung im Rettungsdienst, wo die eigentliche Arbeit im Notfalleinsatz dezentral und in kleinen Teams erfolgt, ist es sinnvoll, neue Ansätze zu entwickeln.“ Ausgezeichnet wurden er und sein Team für die höchstzuverlässige Sicherheitskultur bei der Anwendung invasiver Maßnahmen durch Notfallsanitäterinnen und -sanitäter. 


„Einfach anfangen!“
Thomas Krautz  

Ebenso wie seine Mitstreiter möchte er mit dem Preis sein HRO-Konzept öffentlich machen, um anderen Einrichtungen aufzuzeigen, was möglich ist. Seine Empfehlung sei, „einfach anzufangen und Sicherheitssysteme dann schrittweise zu erweitern und logisch aufeinander abzustimmen.“ Krautz erklärt: „Unser Feedbacksystem wurde schrittweise standardisiert und professionalisiert. Es folgten regelmäßige Analysen der Ergebnisse und das Etablieren von Fallkonferenzen.“ Darüber hinaus halte Thomas Krautz es für besonders wichtig, „Mitarbeitende von den Zielen eigener Bestrebungen zu überzeugen und sie einzubinden“. Krautz betont: „Insbesondere soll der Preis die hervorragende Arbeit unseres Feedback-Teams würdigen und in den Mittelpunkt stellen.“ 


„Bei der RKiSH spielt der Peer-to-Peer-Ansatz eine zentrale Rolle.“ 
„Mitarbeitende sind von den Zielen eigener Bestrebungen zu überzeugen und einzubinden.“
Thomas Krautz

Für Jan Richter, den Leiter des Ressorts Strategische Unternehmensentwicklung und Corporate Governance im BG Klinikum Bergmannstrost, ist der Preis ebenfalls „eine tolle Auszeichnung für den teamorientierten Ansatz.“ In der Versorgung Schwerstverletzter müssen unsere Teams des interdisziplinären Notfallzentrums 24/7 hochverfügbar und belastbar sein. Dabei hat die Patientensicherheit höchste Priorität. Aus diesem Grund liegt neben dem klassischen Schockraumtraining unser Fokus auf der Stärkung und Entwicklung der Mitarbeitenden – mit Trainingsprogrammen zur interpersonellen Kompetenz, umfassenden Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, Resilienztrainings und Führungskräfteentwicklung“, erklärt Richter. Es sei gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wichtig, mit allen geeigneten Mitteln und rund um die Uhr eine bestmögliche und sichere Patientenversorgung zu gewährleisten. Das BG Klinikum integrierte weitere Indikationen der Notfallversorgung in das Trauma-Schockraummanagement und bekam hierfür den Preis überreicht.


„Die Patientensicherheit hat höchste Priorität.“
Jan Richter 


„Die Orientierung am Patientenwohl ist Fundament einer modernen und sicheren medizinischen Gesundheitsversorgung.“ 
Dr. med. Iris Hauth


Warum ein HRO-Award?

„Die systemische Betrachtungsweise der angewendeten medizinischen und organisatorischen Verfahren und Prozesse und die Sicherheit der am Behandlungsprozess beteiligten Akteure und Mitarbeitenden sind von höchster Bedeutung“, erklärt Dr. med. Iris Hauth, Vorstandsvorsitzende der Gesundheitsstadt Berlin. „Mit dem HRO-Award werden Organisationen ausgezeichnet, die sich in diesem Bereich in besonderer Weise verdient gemacht haben“, führt die Medizinerin aus. Dr. Peter Gausmann, Experte für Patientensicherheitsmanagement der Ecclesia Gruppe und Vorsitzender der HRO-Jury, ergänzt: „Mit dem Preis würdigen wir nicht nur die Arbeit der Teams, sondern bringen zugleich ihre Projekte für die Patientensicherheit an die Öffentlichkeit, sodass sie für andere Einrichtungen als Vorbild dienen und zu einer spürbaren Verbesserung der Gesundheitsversorgung beitragen.“ Mit der Auslobung des HRO-Awards wird somit auch der WHO-Empfehlung zur Transformation der Gesundheitssysteme gefolgt.


„Der HRO-Award auf Grundlage der WHO-Empfehlung ist in Europa bisher einzigartig.“
Dr. Peter Gausmann

Mit dem Globalen Aktionsplan für Patientensicherheit 2021 – 2030 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden die einzelnen Staaten aufgefordert, Kriterien von Hochzuverlässigkeitsorganisationen in ambulanten und stationären Versorgungssystemen einzuführen. Ziel der WHO-Initiative ist es, Fehler in Medizin und Pflege zu verringern, die aus unsicheren und unzuverlässigen Prozessen resultieren und folglich als vermeidbar einzustufen sind.


Die Brücke zum Versicherungsmakler

Die Ecclesia Gruppe kümmert sich um den Versicherungsschutz und das Risikomanagement von mehr als der Hälfte aller deutschen Krankenhäuser und weiß, dass nicht nur die Patientinnen und Patienten ein Höchstmaß an Sicherheit und Zuverlässigkeit in der Versorgung erwarten, sondern auch die Versicherer. Eine sicherere Patientenversorgung bedeutet eine bessere Versicherbarkeit.

Weitere Informationen zum HRO-Award erhalten Sie auf unserer Website. Hier erfahren Sie mehr über HROs sowie die Kriterien und die Jury des Awards.