Menschen bei der Ecclesia – Eva Specker stellt sich vor
Ganz unvorbereitet bekommt Eva Specker mit, wie in ihrem Verwandtenkreis ein Kind in der Schule gemobbt wird. Der Junge leidet unter Kopf- und Bauchschmerzen und möchte nicht mehr zur Schule gehen. Eva Specker, selbst Mutter, stellt sich daraufhin die Fragen: „Wie wäre das, wenn meine Jungen betroffen wären? Wie kann ich meinen Kindern in so einer Situation helfen und sie darauf vorbereiten?“ Sie beginnt, im Internet zu recherchieren, liest Bücher und hört Podcasts zu diesem Thema. Irgendwann stößt Eva Specker auf eine Seite mit dem Angebot, sich als Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin ausbilden zu lassen. Die 40-Jährige entscheidet sich für diese Zusatzqualifikation. Seitdem gibt sie in ihrer Freizeit Workshops für Kinder. Dabei verfolgt sie die Idee des Bildungsträgers „Stark auch ohne Muckis“. Dieser wirbt für einen respektvollen Umgang und setzt sich gegen Mobbing ein. Denn leider haben viele Kinder und Jugendliche mit diesem Thema zu kämpfen. Das zeigt auch eine Studie der Bertelsmann-Stiftung: Mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen kommt mit den Themen Ausgrenzung, Hänseleien oder körperlicher Gewalt in der Schule in Berührung.
In Eva Speckers Kursen lernen die Vorschul- und Grundschulkinder, wie sie sich verhalten können, wenn sie beleidigt oder geärgert werden. „Ich trainiere mit den Kindern, sich in verschiedenen Situationen richtig zu verhalten. Aber es geht auch um die Frage, wie ich mit Meinungen anderer umgehe, ohne diese gleich als Angriff zu werten“, berichtet die Trainerin. Die Kinder lernen in kleinen Spielszenen, welche Körperhaltung schüchtern wirkt und wie sie mutig aussehen. In den Rollenspielen gibt es verschiedene Figuren. Zum Beispiel den starken Löwen. Er lässt sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. „Ich spiele dann die Mücke und versuche das Kind zu ärgern. Dabei soll es ganz ruhig bleiben“, erklärt die Trainerin. „Dann gibt es einen Rollentausch und das Kind macht die Erfahrung, dass es ziemlich anstrengend ist, eine Mücke zu sein, wenn der Löwe keine Reaktion zeigt.“
In dem insgesamt vierstündigen Kurs lernen die Kinder, wie sie miteinander respektvoll umgehen können. Anschließend wissen die jungen Teilnehmenden, welche Methoden sie anwenden können und in welchen Fällen sie Hilfe von außen benötigen. Denn nicht alle Konflikte können sie alleine lösen.
Die Eltern erhalten umfassende Informationen über die Kurse, damit sie wissen, was ihr Kind gelernt hat und womit es sich womöglich beschäftigt. „Ich habe zwei Jungen. Wenn ich wissen möchte, wie es in der Kita oder Schule war, dann antworten sie einfach mit ,gut´ oder ,alles okay´. Deswegen ist es mir wichtig, die Eltern in das Thema miteinzubeziehen“, erklärt die Mutter. Eva Specker zeigt am Ende des Kurses gemeinsam mit den Kindern den Eltern, was sie besprochen haben.
Zusätzlich betreibt die Trainerin eine eigene Seite auf Facebook und Instagram. Dort können sich die Eltern über die Workshops informieren. Zudem stellt Eva Specker dort regelmäßig kleine Impulse und Übungen vor. So können die Eltern ihre Kinder über die Teilnahme am Kursus hinaus stärken. Die Eltern sind begeistert. Denn die Kinder erlernen wichtige Persönlichkeitskompetenzen, die ihnen auch in ihrer Zukunft weiterhelfen können. Ein mutiges und selbstsicheres Auftreten und an sich selbst zu glauben, hilft ihnen in ihrem Schul- und Kindergartenalltag.
Derzeit gibt Eva Specker die Kurse privat und für Kinder aus dem Bekanntenkreis. Allerdings plant sie, demnächst einen Workshop in der Kita ihres Sohnes zu veranstalten. „In meiner Ausbildung zur Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin habe ich umfassendes Wissen erlangt, wie Kinder sich selbst vor Mobbing schützen und Konflikte vorbeugen können. Das setze ich nun um, und mache die Kinder stark für die Herausforderungen des Alltags“, erzählt die Trainerin und Mutter.
Das Ziel und die Botschaft sind klar: Eva Specker möchte den Kindern die Möglichkeit geben, „löwenstark“ zu werden und Kinder vor Mobbing bewahren.
Drei Sätze zum Vervollständigen …
Beruf und Ehrenamt ergänzen sich, weil ich viele Erfahrungen aus meiner Trainertätigkeit in meinen Berufsalltag einfließen kann.
Besonders freue ich mich, wenn die Kinder durch meine Trainings mutiger und selbstbewusster werden.
Ich bin mit Leib und Seele sowohl Versicherungsfachwirtin als auch Trainerin.