Verschärfung der Haftungsrisiken infolge des Ukraine-Krieges

Durch den Krieg in der Ukraine hat sich die Risikolage für Unternehmen verschärft. Das hat Auswirkungen auf die Managerhaftung.

„Die Haftungsrisiken für das Management sind seit Beginn des Ukraine-Krieges enorm angestiegen“, sagt Sandra Dammalacks, Leiterin des Bereichs Financial Lines und Cyber der deas. Managerinnen und Manager in Unternehmen müssen deshalb einiges beachten. Die Situation stellt sie immer wieder vor neue Herausforderungen, wie beispielsweise bei den Beziehungen zu Geschäftspartnern, Tochterunternehmen oder Zulieferern in der Ukraine oder in Russland, aber auch beim Export von Produkten in die Ukraine oder nach Russland. Hierbei müssen unbedingt die von den westlichen Ländern beschlossenen Sanktionen gegen Russland und Belarus berücksichtigt werden. „Bislang kannten die Unternehmen nur Sanktionen für Handelsbeziehungen zum Beispiel mit Kuba. Nun ist das Thema in Europa angekommen. Das hat kaum jemand erwartet“, sagt die Expertin für Financial Lines. Zudem pflegen viele Unternehmen Wirtschaftsbeziehungen zu Russland. Wenn Compliance- und Sanktionsregelungen nicht eingehalten werden, dann führt das zu hohen Bußgeldern und Strafen. Bereits das unterlassene Prüfen kann von den Behörden als Vorsatz ausgelegt werden.

Besonders zu beachten sind die Lieferketten. „Manager sollten genau überprüfen, welche natürlichen und juristischen Personen auf Sanktionslisten stehen und ob mit ihnen geschäftliche Beziehungen bestehen und welche Folgen das für die eigene Geschäftstätigkeit haben könnte“, erklärt Sandra Dammalacks.

Die Juristin weiß, dass der Austritt aus dem russischen Markt für viele Unternehmen nicht einfach ist. Denn es gilt, die ökonomischen Folgen für das Unternehmen abzuwägen und eventuell hohe Gewinnverluste hinzunehmen. Zudem tragen die westlichen Firmen auch Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Russland.

 

Der richtige Zeitpunkt für die Entscheidung zum Rückzug

„Managerinnen und Manager müssen zum richtigen Zeitpunkt die passende Entscheidung treffen. Ein verfrühter oder verspäteter Rückzug aus Russland könnte zu haftungsrechtlichen Konsequenzen für das Management führen und zum Beispiel einen Shitstorm in den Medien auslösen, oder die Gesellschafter oder Aktionäre machen daraufhin Regressforderungen geltend. Das löst wiederum einen D&O-Schaden aus“, sagt die Expertin.

Aus dieser aktuellen Situation heraus resultieren Risiken, die wiederum Auswirkungen auf die jüngsten Erneuerungsgespräche in der Managerhaftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) haben. Die Versicherer prüfen und fragen gezielt nach Aktivitäten in sanktionierten Ländern. Bei allen Handlungen müssen die Unternehmensmanager viele Pflichten beachten. Zudem sollten sie den eigenen Versicherungsschutz auf mögliche Einschränkungen durch Sanktionsklauseln oder auch Territorialausschlüsse überprüfen. "Eine leistungsstarke D&O-Versicherung kann Unternehmen und ihre Managerinnen und Manager vor hohen Zahlungen schützen."

Wir unterstützen unsere Kunden bei allen Fragen rund um den D&O-Versicherungsschutz. Sprechen Sie gern Sandra Dammalacks und ihr Team an.